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Gastapostel Arnaud Martig aus Kanada

Wir freuen uns auf Apostel Arnaud Martig aus Kanada und wollten von ihm wissen…

Ja, was eigentlich? Das hat sich eine kleine Jugendgruppe überlegt und Fragen formuliert. Apostel Arnaud Martig hat nicht gezögert, diese beantwortet und uns dabei ganz persönliche Einblicke gewährt. 

Sind Sie seit Ihrer Kindheit neuapostolisch?

Ja, ich hatte die Gnade, in eine neuapostolische Familie hineingeboren zu werden, die sich für das Werk engagiert.

Was bedeutet es für Sie, Ihren Glauben täglich zu leben?

Erstens, die Verbindung zu unserem Gott zu suchen – natürlich nehme ich mir morgens und abends sowie bei jeder Mahlzeit Zeit zum Beten, auch wenn es manchmal nur ein kurzes Gebet ist, und ich bleibe den ganzen Tag über in meinen Gedanken mit unserem Gott verbunden. Zweitens bemühe ich mich, wie Jesus Christus zu denken und zu handeln, insbesondere indem ich die Liebe Christi zu meinen Mitmenschen ausstrahle, aber ich muss zugeben, dass mir das noch nicht so gut gelingt...

Wie haben Sie Ihre Jugend erlebt? 

Ich hatte eine vollkommen glückliche Jugend. Ich habe schon sehr früh außerhalb des Elternhauses gelebt, zunächst im Internat des Lycée und dann während meines Studiums in Frankreich und Deutschland. Ich hatte also neben meinen Eltern eine Reihe von Vorbildern und Mentoren. Ich habe übrigens eine enge Beziehung zu solchen Dienern oder Jugendbetreuern aufrechterhalten, die mich in dieser entscheidenden Zeit in meinem Glauben geleitet haben. In dieser Zeit habe ich mich wirklich dafür eingesetzt, Jesus Christus nachzufolgen und ihm zu dienen.

Warum ist der neuapostolische Glaube für Sie der „richtige“? 

Zunächst einmal, weil ich in seinem Werk eine echte Verbindung mit unserem Herrn Jesus Christus erlebe. Zwar erleben wir nicht in jedem Gottesdienst oder Jugendtreffen das Gleiche, aber wenn wir Höhepunkte erleben, tut das unserer Seele gut. 

Und dann stelle ich fest, dass unsere Kirche all das bietet, was Jesus Christus als notwendig bezeichnet hat, um sich auf seine Wiederkunft vorzubereiten und in sein Reich einzugehen:

  • Glauben an Jesus Christus und ihm nachfolgen, 
  • Hören und Anwenden seines Wortes, 
  • die Wiedergeburt aus Wasser und Geist (Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung), 
  • seinen Leib essen und sein Blut trinken (Heiliges Abendmahl).

Wie fühlen Sie sich dabei, Ihr ganzes Leben der Kirche und den Brüdern und Schwestern zu widmen?

Das ist ein wunderbares Vorrecht. Ich habe unsere Apostel in der Vergangenheit oft beobachtet und mir gedacht, dass es sehr schwer sein muss, rund um die Uhr für das Werk Gottes zu arbeiten, ohne andere Jobs, Gelegenheit, „etwas anderes zu erleben und manchmal auf andere Gedanken zu kommen ...“. 

Inzwischen kann ich euch versichern, dass es ein echtes Glück ist und, obwohl es auch schwierige Momente gibt, die Freude, die ich täglich erleben darf, alle Schwierigkeiten übertrifft!

Abschließend kann ich bestätigen, dass ich zwar meinen vorherigen Job mochte (liked), aber meinen aktuellen Job liebe (love) :-).

Welche Glaubenserfahrung hat Sie besonders geprägt?

Ich glaube, die Erfahrung, die mich am meisten geprägt hat, war, als ich wirklich gelernt habe, Gott meine Opfergabe zu bringen. Es würde hier zu weit führen, darüber zu berichten, aber bis heute kann ich nicht rational erklären, wie das funktioniert. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass es mir nie an etwas gefehlt hat, wenn ich zuerst meine Opfergabe vor Gott gebracht habe, selbst in finanziell schwierigen Zeiten. Und ich wünsche jedem Jugendlichen, dass er die gleiche Erfahrung macht. 

Wie hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie Apostel geworden sind?

Mein Leben hat sich eigentlich kaum verändert. Meine Frau war es bereits gewohnt, dass ich aufgrund meines früheren Jobs regelmäßig auf Reisen ging. Nur die Reiseziele haben sich geändert, jetzt reise ich hauptsächlich nach Zentralafrika. Dafür nehme ich mir mehr Zeit, um die Schriften und Gottesdienste unseres Stammapostels zu studieren, und ich habe festgestellt, dass mein Wissen in unserer Lehre sehr gewachsen ist, seit ich den Auftrag habe, sie zu lehren. Und das finde ich spannend, auch wenn ich immer mehr merke, dass ich noch so viel zu lernen habe...

Für welche Länder außerhalb Kanadas sind Sie zuständig? Wie unterscheidet sich das Glaubensleben der Brüder und Schwestern dort von dem der Brüder und Schwestern in Kanada?

Ich habe das Glück, in vier Ländern in Zentralafrika zu dienen: Tschad, Zentralafrikanische Republik, Republik Kongo (Brazzaville) und Ruanda.

In Afrika ist die Freude unserer Brüder und Schwestern absolut außergewöhnlich und ansteckend. Trotz der vielen materiellen Schwierigkeiten ist es, wenn sie im Haus Gottes sind, so, als wären wir im Paradies.

Ich habe gerade eine Region in Ruanda besucht, die besonders stark von den sintflutartigen Regenfällen betroffen ist. 130 Menschen haben ihr Leben verloren, Tausende haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren, drei Tage vor meinem Besuch. Ich hatte die Gnade, mit etwa 1500 Geschwistern einen – lange im Voraus geplanten – Gottesdienst zu feiern, und es war, als ob alle Schwierigkeiten vergessen wären...

Welchen Rat können Sie einem Jugendlichen geben, der gerade dabei ist, am Glauben zu zweifeln?

Zweifel am Glauben zu haben ist nicht das Gleiche wie nicht an die Existenz Gottes zu glauben.

Zweifel zu haben ist etwas ganz Natürliches. Es erlaubt uns sogar, die Fragen zu stellen, die uns helfen, in unserem Glauben voranzukommen.

Ich appelliere jedoch an unsere Jugendlichen: Wenn einer unserer jüngeren Brüder und Schwestern beschließt, die Kirche zu verlassen, weil sie nicht mehr glauben können, dann lasst sie nicht im Stich, denn wir lieben sie, egal wie sie zum Glauben stehen.

Wenn wir sie weiterhin lieben und ihre Freunde sind und sie im Gebet tragen, kann unser Gott, der sie viel mehr liebt, als wir es können, und der sie auch retten will, sie durch die offene Tür unseres Herzens in sein Haus zurückbringen. 

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